56 Seiten, DINa 5, Schwarzweiß mit Abbildungen. Stückpreis € 12.- / + € 3.- Verpackung und Versand (Vorkasse). Bestellen per eMail: markus.wimmer@mailbox.org, Anzahl, Name, Adresse. Vorkasse auf das Konto Dr. M. Wimmer IBAN: DE16 7005 2060 0022 7818 68
Dieses Buch ist wie eine spirituelle Massage entlang der Lebenslinien, der symbolischen und geistigen Botschaften der Trommeln. Die Leser werden mitgenommen, mit jedem Trommel-Herzschlag tiefer hinein in den Urwald des Seins, zu den Weltenbäumen und Tiergeistern der Trommeln.
Trommelbau - Geburt einer Trommel
Die Kultur unserer Vorfahren gründete sich auf den unterschiedlichen Gaben der Natur als eine ursprüng- liche, schöpferische Zusammenarbeit im Einheitsbewusstsein. Die Häute der gejagten Tiere wurden vielfältig genutzt, wohl mehr als zehntausend Jahre auch als Trommeln. Die Decke der verschie- denen, meist vegetarisch lebenden Tiere verewigten sie als Trom- melbespannung, genau wie gegerbt für Tipi, Kleidung oder Schuhe, ohne dass Geist und Seele der Tiere ihr Sein eingebüßt hätten. Vielmehr erklärt sich durch die schmückende Gestaltung und die Rituale das Weltbild des Gesamtzusammenhangs und der wechselseitigen Verschmelzung.
Der Tiergeist lebt in der Trommel fort. Er inspiriert die Trommlerin und den Trommler, er führt sie durch den jenseitigen Wald auf sicherer Spur zur heilsamen Lichtung und zur Quelle des Lebens. Deshalb wird der Bau einer Trommel als Geburt bezeichnet, eine Wiedergeburt mit neuer Funktion. Das Handwerk folgt dieser Verwandlungskraft. Die getrocknete und mit wenigen Naturstoffen behandelte gereinigte Tierhaut wird in Wasser eingeweicht, zugeschnitten und dann auf einen Holzring gespannt. Dabei gibt es je nach Stamm und Landschaft unterschiedliche Formen. In den ursprünglichen Kulturen war die Art des Holzes, das Auffinden als auch das Erlegen des Tieres symbolisch aufgeladen und von vielen Ritualen begleitet. Heute nutzen wir vorwiegend handwerklich hergestelltes mehrschichtverleimtes Holz als Ring, weil es leicht und robust ist. Die Ringe werden aus Furnier hergestellt, das abgewickelte Stammholz der Jahresringe wird getrocknet und dann Schicht um Schicht wieder zusammengeleimt.
Das Spannen der Tierhaut über den Ring erfordert Konzentration und Kraft und ist so spannend wie eine Geburt, kann auch Nerven und Psyche herausfordern, doch dann ist es vollbracht. Erst mit dem ersten Ton ist der „Auferstehungsprozess“ abgeschlossen.
„Hurra eine neue Trommel ist geboren!“, dolmetscht die geistige Welt. „Sie hilft Brücken bauen und den Wandel in die neue Zeit unterstützen. Willkommen!“
Die eigene Trommel zu bauen schafft eine innige Beziehung zu ihr und vertieft dein Verhältnis zum Geist, der damit verbunden ist. Gemeinsames Wachsen setzt ein. So hat auch unsere Erdtrommel wieder einmal „Töchter“ bekommen. Es war berührend, wie die beiden werdenden Trommelhüter unter unserer großen Erdtrom- mel lagen und tief in die Verbindung mit ihrer frisch geborenen Muttertrommel reisten, Aufgaben und Helfer entgegennehmend. Eine Initiation im Zusammenwirken mit der geistigen Welt voller Poesie und Anmut. Gefühle der Ergriffenheit.
Auszug aus dem Trommelbüchlein "Der Geist der Trommeln" von Markus Wimmer